SCHWER WIE EINE FEDER UND SO LEICHT WIE METALL
Mit viel Freude, Verbundenheit und Verantwortung spielen wir Gongkonzerte als künstlerische Hör - Intervention zu den Ausstel-lungseröffnungen unserer Instal-lation. Aber
auch zu anderen Glegenheiten, für andere Veran-stalter und an anderen Orten, an denen man sie hören oder präsentieren möchte oder an denen sie überraschen als Klangperformance
oder Hör - Intervention, als meditative Musik heavy Metall - oder Kunstpause.
Zum Einsatz kommen dabei handgeschmiedete Gongs in klassischer asiatischer Machart und moderne Gongs, wie sie in Europa aus gewalzten Blechen, nicht nur von uns, sondern
auch in Manufakturen in Handarbeit gehämmert werden und auf ver-schiedene Grundtöne gestimmt.
KUNSTPAUSE
Es ist für Betrachtende zuerst einmal
die Größe eines Gongs, die fasziniert
und die Ahnung darüber,
dass ein Gong von über einem Meter Durchmesser
einen mächtigen Klang haben muss.
Wer bereits ein musikalisches Gongkonzert besucht hat, weiß:
Große Gongs können mehr als "gewaltig".
Sie können auch sanft und leise,
haben einen besonderen Reichtum an Obertönen,
klingen außerordentlich lange nach,
bilden ein überaus weites Klangspektrum ab
und öffnen Klangräume.
Über einen längeren Zeitraum gespielt,
bedarf ein Gong beim Gongkonzert daher
der musikalischen "Führung",
und das nicht nur wegen seiner Klangwirkungen,
die man ihm nachsagt.
Erst bewusst eingesetzte Spieltechnik,
eine improvisatorische Kommunikation mit dem Gong,
das verbindende Hören der Spielenden
und der Sinn für Struktur und Dynamik beim Spielen,
lässt einen Gong zum „Soloinstrument“ werden
und beim Gongkonzert
eine Improvisation zu einer Komposition.
Zugegeben, ein Gongkonzert ist sehr weit entfernt
vom musikalischen Mainstream und auch weit entfernt
von den Klängen
bekannter Instrumente.
Hörende eines Gongperformancekonzertes können sich daher nicht verlassen
auf die Sicherheit der Kombinationen gewohnter Tonfolgen in einer "wohltemperierten" Klangarchitektur, die ihre eindrücklichen und vielfältigen Bilder zur Erbauung der Hörenden auszubreiten vermag,
wie es bei Musik
erwartbar wäre.
Sie hören nur schweres Metall,
Luft in Schwingung,
Schwebungen und Überlagerungen,
Bangen und Hoffen, Enge und Weite,
höllischen Lärm und himmlisches Singen,
Schöpfung und Vergehen,
Zufall und Notwendigkeit,
Wasser, Luft, Erde, Feuer, Puls und Atem,
Absichtslosigkeit,
die wir Stille nennen
vor einem
Aufbruch.
Wer sich diesem Genuß der Absichtslosigkeit einer Stille
und dem kraftvollem und gleichwohl auch feinem Verlauf
des nahezu
absichtslosen Geschehens
eines Gongkonzertes überlässt,
sich selbst einlädt und präsent bleibt,
gibt gelassen den fremden Klängen ihre vielfältige Ordnung.